Du erschaffst deine Welt

2014-12-13 Bangalore, India

Die ganze Welt besteht aus Schwingungen, und wir sollten dafür sorgen, dass diese Schwingungen sattvisch, d.h. positiv und erhebend sind.

Einem guten Arzt, der jedermann gut behandelt, attestieren wir eine heilende Berührung. Schau, alle Ärzte sind gleich, aber manche behandeln ihre Patienten erfolgreicher als andere. Es sieht so aus, als hätten sie heilende Hände. Die Gedanken, die wir als Samen in das Bewusstsein säen, werden die Schwingungen um uns herum bestimmen. Das ist der Grund, warum wir regelmäßig Yoga und Atemübungen praktizieren sollten. Hier besteht also die wundervolle Gelegenheit für euch alle, die Qualitäten eures Geistes und eures Seins zu verbessern.

Jeden Freitag zelebrieren wir hier im Ashram eine kleine Pooja zu Ehren der Göttin Lakshmi. Ihr seid alle herzlich willkommen, morgen daran teilzunehmen. Zuerst werden wir zu Gott beten und ihn bitten, uns mit Regen zu segnen, sodass all die Samen, die wir säen, erblühen und uns mit Nahrung versorgen können, und niemand in unserem Land hungern muss.

Nach der Pooja werden weitere Sitzungen und Aktivitäten stattfinden. Bevor wir mit etwas Neuem beginnen, sollten wir immer zu Gott beten. Diese indische Tradition ist einzigartig und kann in keinem anderen Land der Welt angetroffen werden. 
Wenn wir beten, sollten wir uns daran erinnern, wie bedürftig und abhängig wir von unseren Eltern und unserer Familie waren, die alle unsere Bedürfnisse befriedigten. Wenn wir älter werden, werden wir bei gewissen Dingen wieder abhängig, diesmal von unseren Kindern und unserer Familie. Wir sind also sowohl in der Kindheit als auch im fortgeschrittenen Alter abhängig von anderen. Und auch dazwischen sind wir von vielen Dingen abhängig, zum Beispiel vom Regen, der Gesellschaft usw.
Wenn wir jedoch realisieren, dass diese Abhängigkeit tatsächlich Abhängigkeit von Gott bedeutet, der für alle unsere Bedürfnisse sorgt, dann wird diese Abhängigkeit eher zu einer Quelle großer innerer Kraft als zu einer Quelle der Schwäche. Das ermöglicht uns, selbst in Momenten der Hilflosigkeit Kraft zu finden. Das ist das Geheimnis, das sich hinter der Anbetung Gottes verbirgt.

Es gibt ein Sprichwort auf Hindi - Nirbal ke bal Ram - , das besagt, Gott sei die Kraft der Schwachen. Anerkenne also zuerst deine Schwäche und sei dir dann bewusst, dass Gott die Kraft der Schwachen ist. Kannst du dich mit diesem starken Vertrauen weiterhin schwach und hilflos fühlen? Nein, denn dieses Wissen bringt unermessliche Kraft und lässt dich selbstbewusst und unabhängig werden. Es ist für unsere Bauer sehr entscheidend, unabhängig und selbstbewusst zu werden.

Übrigens ist heute das Jubiläum unserer Art of Living Foundation. Für das Wissen gibt es allerdings keinen Anfang, es ist zeitlos und ohne Beginn. Formell wurden die Organisationen The Art of Living und  Ved Vignan Maha Vidyapeeth jedoch am 13. November 1981 gegründet. Somit haben wir am heutigen Tag 33 Jahre des Dienstes hinter uns.
Einer der ersten Treuhänder der Organisation war der Richter V.R. Krishnaiah, der heute seinen hundertjährigen Geburtstag feiert. Er ist der am meisten gepriesene juristische Sachverständige und Amtsrichter Indiens. Er pflegte sich als Atheisten zu bezeichen, ineressierte sich dann aber langsam für Spiritualität, nachdem er mich getroffen hatte, und wir viel über Spiritualität gesprochen hatten.
Er nahm an den geführten Meditationen teil, die ich zur damaligen Zeit leitete. Da es noch keine Sudarshan Kriya gab, pflegte ich, nur Meditationen zu leiten.Er verbrachte viel Zeit mit mir. Dann fühlte er, dass sich etwas wirklich Wundervolles hinter der Spiritualität verbarg, was ihn dazu bewog, von diesem Zeitpunkt an seine Reise als Devotee and Gläubiger zu beginnen. Er war eine sehr noble Seele. 
Ob eine Person nun Atheist ist oder an Gott oder Spiritualität glaubt: Solange sie standhaft bleibt und zu ihrem Wort und ihren Handlungen steht, wird sie mit Sicherheit erfolgreich im Leben sein. Und im Laufe der Zeit wird sie langsam aber sicher Interesse an der Spiritualität entwickeln und ein starker Glaubender werden. Wir haben das oft beobachten können.
Eine Person mag manchmal äußern, sie sei ein Atheist, aber das geschieht von einer sehr oberflächlichen Ebene aus. Tief im Inneren weiß auch sie, dass es wahrhaftig etwas gibt, das jenseits ihres begrenzten Verständnisses zu finden ist. Solche Menschen verstehen dann langsam aber sicher den Wert der Spiritualität.

Tatsächlich widerstrebte es mir zu jener Zeit, eine Organisation zu gründen. Es gab ein paar Leute, die mich inspirierten und dabei unterstützten, es zu tun: Pitaji (Kosenamen für Gurudevs Vater), Richter Krishnaiah, Richter Bhagawati, Herr Lakshman Rao, Bürgermeister von Bangalore, und Herr Narasimha Rao, Minister von Karnataka. Diese fünf Menschen hielten mich dazu an, die Organisation zu gründen. Und heute ist der Tag, an dem die Organisation vor 33 Jahren formell registriert wurde.
Der Ashram existiert also seit 33 Jahren. In jenen Tagen sah er nicht so aus wie heute. Die Zimmer und Wohneinheiten waren strohgedeckte Hütten aus Stroh und Lehm. Es gab kein einziges stabiles Haus aus Zement, es wurden nur Hütten gebaut. Aber mit der Zeit hat sich das geändert. Jedermann stellt nun solide Häuser aus Zement her. Wenn es regnete, tropfte  das Wasser damals vom Strohdach zum Boden. Ich mochte immer Einfachheit. Ich wünschte mir immer, dass die Häuser und Hütten aus Kokosfasern und Grashalmen - genau wie in früheren Zeiten - gebaut wurden. Zu der erwähnten Zeit waren nur hundert bis zweihundert Menschen mit mir zusammen. Manche von ihnen sitzen jetzt auch wieder hier. Wir holten das Wasser aus dem Brunnen, und ein Generator versorgte uns mit der für die Beleuchtung des Ashrams notwendigen Elektrizität. Die Elektrizität reichte allerdings nur für zwei oder drei Stunden pro Tag.  Es regnete damals sehr viel, und es war so windig, dass alles wegen der starken Winde davonflog. Also beschlossen wir, mehr stabile Wohneinheiten zu bauen, in denen man wohnen konnte. Viele Menschen aus fremden Ländern kamen mich nun ebenfalls besuchen. Einer von ihnen sagte zu mir: “Gurudev, es kommen jetzt so viele Devotees in den Ashram. Du musst wirklich bald eine große Meditationshalle bauen lassen, die Platz für all diese Menschen bieten kann. Sie können nicht lange in Hütten und Zelten bleiben.“
Ich war einverstanden und bat sie, mit den Bauarbeiten zu beginnen. Ich selbst entwarf die Meditationshalle und gab ihnen Anweisungen dazu. Bei der Meditationshalle handelt es sich um Vishalakshi Mantap, wo ihr euch gerade aufhaltet.
Ungefähr zehn bis fünfzehn Jahre später wurde damit begonnen, mehr und mehr robuste Häuser zu bauen. Und wir wollten den Menschen der Dörfer in der Umgebung dabei helfen, auch für sich solche Häuser zu bauen. Ich erklärte den Devotees, die damals bei mir waren, ich würde die Erlaubnis zum Bau dieser stabilen Häuser nur unter der Voraussetzung erteilen, dass jedermann, der hier lebte, ebenfalls ein solches Haus bekommen würde. Sie alle trafen sich und sorgten dafür, dass für alle Menschen, die in der Nähe des Ashrams und um den Ashram herum lebten, robuste Häuser (pukka Häuser) gebaut wurden, in denen sie leben konnten. Jedes dieser Häuser verfügte über eine angemessene Toilette. Es entstand auch eine Siedlung für die Menschen, die hinter dem Ashramgelände lebten. Davor hatten sie in Slums gelebt. Das alles hat zu besseren Lebensbedingungen für die Menschen beigetragen.

 

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