Ohne Liebe gibt es keine Freude!

2015-05-23 Bangalore, India

(Als Gurudev eintritt und der Satsang beginnt, spenden viele Menschen im Publikum Beifall und sagen ihm, dass sie ihn lieben.)
Ich weiß, dass ihr mich alle sehr liebt! Wisst ihr, alle Schwierigkeiten beginnen mit der Liebe. Ohne Liebe auf der Welt hätten die Menschen viel bequemer und friedlicher gelebt. Liebe bringt Unruhe und liefert dir Gründe für Eifersucht und Ärger. Gibt es im Leben Schmerz und Elend, so ist das auf die Liebe zurückzuführen. Alle Streitigkeiten und Kriege geschehen aufgrund der Liebe.

Wenn du diese Sache vertiefst, wirst du verstehen, dass Liebe für ein Objekt Gier genannt wird. Liebe für eine Person wird zu Moha (Anhaftung). Wenn eine Person in eine bestimmte Situation verliebt ist, dann wird sie traurig und depressiv, wenn die Situation ausbleibt. Liebe ist der einzige Grund für alle Probleme auf dieser Welt.

Wenn du im Wissen bist, dann kannst du Liebe Liebe sein lassen und lässt es nicht zu, dass sie sich in Anhaftung, Gier oder Eifersucht verwandelt.

Die andere Perspektive dazu ist folgende: Ohne Liebe gibt es keine Freude. Was ist das Leben ohne Liebe? Es bedeutet nichts. Noch nicht einmal ein kleines Insekt möchte ein Leben ohne Liebe leben. Jedermann wünscht sich Liebe - Vögel, Bäume und Tiere. Brahman (Gott) möchte ebenfalls Liebe. Es kann also kein Leben ohne Liebe geben, und doch sehen wir, dass alle Schwierigkeiten aufgrund der Liebe auftauchen. Wie aber können wir diesen Widerspruch auflösen? Es ist das Wissen, das uns dabei helfen kann, diese Aufgabe zu bewältigen, diesen Widerspruch aufzulösen. Wenn du im Wissen bist, dann kannst du Liebe Liebe sein lassen und lässt es nicht zu, dass sie sich in Anhaftung, Gier oder Eifersucht verwandelt. Wissen hilft, die Liebe vor Verzerrungen zu bewahren. Wissen hält den Geist ruhig und gelassen.

Wenn du zum Beispiel Eifersucht empfindest, wie kann das Wissen dich da herausholen? Du erinnerst dich, dass das Leben vorübergehend ist, und dass die Person, auf die du eifersüchtig bist, eines Tages sterben wird, genauso, wie auch du sterben wirst. Sobald du daran denkst, wird dein Geist ruhig und gelassen. Sich daran zu erinnern, dass alles vorübergehend und kurzlebig ist, wird dich da herausholen.
Eine andere Möglichkeit, herauszukommen, ist, die Gefühle der Eifersucht und der Anhaftung an das Göttliche zu übergeben. Wenn du also sehr an deinen Sohn gebunden bist, so übergib diese Anhaftung dem Göttlichen, indem du denkst, dass auch dein Sohn dem Göttlichen gehört. Bete zu Gott: "Oh Gott, ich übergebe dir diese Anhaftung!"
Wenn wir etwas übergeben, dann werden wir von dem befreit, was uns Schmerzen und Elend bereitet, und erleben einmal mehr Freude und Frieden im Leben. Wenn wir fröhlich sind, will jedermann mit uns zusammen sein. Anders ist es, wenn zum Beispiel eine Frau den ganzen Tag mit einem traurigen Gesicht umhergeht. Sobald ihr Mann heimkehrt und ihr Gesicht sieht, möchte er davonlaufen. (Lachen.) Er kommt herein, zieht sich schnell um und geht irgendwo anders hin. Ist die Dame des Hauses jedoch glücklich und beschwert sich nicht, dann möchte der Ehemann zu Hause bleiben, egal, wie sein Tag auch gewesen sein mag, weil er an die Freude und den Frieden denkt, die er hier erleben wird.

Oft wollen wir einen Partner, der unser Leben mit Liebe füllen soll. Was aber tun die Partner schließlich stattdessen? Sie füllen ihr Leben gegenseitig mit Elend. Sie machen sich gegenseitig das Leben schwer. Das sollte nicht geschehen. Ihr alle solltet heute folgenden Vorsatz treffen: Seien es nun Freunde, Familienmitglieder, Verwandte, Ehemann oder Ehefrau, die zu dir kommen, sie sollen alle mit mehr Frieden und Freude von dir weggehen. Du wirst ihnen keinen Grund geben, sich zu beschweren. Du wirst jedes Karma ertragen und durch jedes Karma hindurchgehen, das notwendig ist, und ihr Leben glücklicher machen.

Warum sollten wir andere mit unserem Karma beunruhigen und belasten? Die Sorgen zu teilen führt niemals dazu, dass sie geringer werden. Freude wird jedoch größer, wenn wir sie mit anderen teilen. Teile also deine Freude und übergib deine Sorgen und dein Elend dem Göttlichen. Du kannst es auch einfach ertragen und hindurchgehen, indem du es als Buße betrachtest. Wenn du das befolgst, wird deine Persönlichkeit erblühen, deine Talente und Fähigkeiten werden sich vergrößern. Wozu soll das gut sein, nur dazusitzen und wegen irgendetwas zu heulen? Was nützt es, zu weinen und sich über Dinge zu beklagen? Das Leben geht vorüber, du kannst nie wissen, wann es zu Ende sein wird. Wenn das Leben so kurz ist, macht es doch keinen Sinn, sich über dies und das zu beklagen, sich über triviale Dinge zu ärgern und den Frieden anderer um dich herum zu stören. So lebt eine unwissende Person ihr Leben. Eine weise Person besitzt das tiefe Vertrauen, dass sie das, was sie verdient, mit Sicherheit bekommen wird. Sie weiß, dass sie sich einfach weiterhin bemühen muss, und dass nur wichtig ist, dass jeder Mensch, der zu ihr kommt,  glücklicher und zufriedener wieder weggeht.

Unser Ziel sollte sein, überall, wohin wir gehen, Freude und Lachen zu verbreiten. Was ist schon dabei, etwas Humor zu entwickeln und ein paar leichte Witze zu machen? Ich sage dir, du solltest einfach lachen und Spaß haben und andere dazu bringen, dasselbe zu tun. Wenn du das tust, dann bist du ein wahrer Satsangi (einer, der sich in der Gegenwart der Wahrheit aufhält). Tust du es jedoch nicht, sondern beklagst dich immerzu und willst, dass die Menschen sich so benehmen, wie du es dir vorstellst, dann bist du kein Satsangi, denn deine Anwesenheit wird anderen Menschen nur die Gesellschaft des Elends bringen. Wofür soll das gut sein?

Alles im Leben folgt dem Gesetz des Karmas. Wenn du über dein Leben nachdenkst, wirst du feststellen, dass du manche Person getroffen hast, die zu deinem Feind geworden ist, obwohl du ihr gegenüber niemals etwas Falsches getan hast. Du wachst eines Tages auf, siehst eine plötzliche Veränderung im Benehmen einer bestimmten Person und denkst: "Oh, was ist nur mit dieser Person geschehen? Wie kann eine so liebevolle Person sich plötzlich so gegen mich wenden?"
Umgekehrt hast du auch Menschen getroffen, für die du nichts Besonderes getan hast, die dich aber in der Not sehr unterstützt haben. Ist es nicht so? Gab es nicht Hilfe von völlig fremden Menschen in Zeiten der Entbehrung? Tatsächlich sind es sogar oft deine Feinde gewesen, die  dir geholfen. Wie viele von euch hier haben eine solche Erfahrung gemacht? (Viele im Publikum heben die Hand und stimmen zu.) Seht nur!
Man kann also nicht mit Sicherheit feststellen, wer ein Freund und wer ein Feind ist. Alles geschieht aufgrund eines unergründlichen Karmas. Ist unser Karma gut und arbeitet die Zeit zu unseren Gunsten, dann kommen selbst unsere Feinde uns zu Hilfe. Ist die Zeit jedoch nicht auf unserer Seite, dann benehmen sich selbst unsere Freunde wie Feinde. Deshalb sollten wir all diese Dinge dem Karma überlassen. Von unserer Seite aus sollten wir anderen nur Gutes tun.

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