New Europe | Eine neue Ära der Friedensarbeit

19 Aug 2015
Belgium

Anhaltenden Frieden in von Kriegen gebeutelten Gesellschaften zu stiften, gehört zu den größten Herausforderungen der Friedensarbeit.

Die bereits existierende „Friedensindustrie“, die Milliarden in politische, wirtschaftliche, Sicherheits- und andere Systeme investiert, um mehr Stabilität zu schaffen und Weiterentwicklung zu sichern, führt in den seltensten Fällen zu lang anhaltendem, nachhaltigem Frieden. So manch eine Intervention, die zum Ziel hat, Frieden zu schaffen, konzentriert sich in der Hauptsache auf die äußeren Bedingungen und Systeme, während sie die wesentliche Dimension der Friedensarbeit außer acht lässt, nämlich die, Frieden auf individueller Ebene zu schaffen und damit die Überzeugung Wurzeln schlagen zu lassen, dass der einzig richtige Weg der der Gewaltlosigkeit ist. Eine Gesellschaft kann nicht in Frieden leben, solange ihre Mitglieder keinen Frieden haben und Werte eines guten Zusammenlebens ihre eigenen nennen. Versagt eine Friedensintervention, dann zahlt man einen hohen Preis: Einige Nationen gehen schwer angeschlagen aus verheerenden Konflikten hervor, nur um sofort in eine neue Welle der Gewalt einzutauchen.

Seit mittlerweile mehr als 50 Jahren erleben wir solch einen Krieg in Kolumbien, der auf traurige Weise demonstriert, dass dieser Konflikt nicht militärisch gelöst werden kann. Aber auch jahrelange politische Verhandlungen haben keinen Frieden gebracht. Der Konflikt zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC Guerilla ist der weltweit am längsten fortdauernde Krieg. Im Laufe der Zeit und trotz zahlreicher politischer Versuche, in Friedensgesprächen zu vermitteln, beklagt das Land seit 1964 inzwischen 220.000 Tote. Nahezu fünf Millionen Menschen mussten seitdem das Land verlassen.

Lösegelder für entführte Personen, die illegale Herstellung von und der Handel mit Drogen, illegal betriebener Bergbau, Erpressung und/oder die Erhebung von Steuern auf unterschiedliche Formen wirtschaftlicher Aktivität sind die Grundsäulen der Guerillabewegung. Somit ist die FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) eine der reichsten Guerillaarmeen der Welt, während sie gleichzeitig ihren Tribut von der Wirtschaftsleistung ihres Landes fordert.

Die lang währenden Friedensverhandlungen mit der FARC, die in Havanna bereits seit November 2012 andauern, erfuhren eine plötzliche Wende, als Friedensbotschafter Gurudev Sri Sri Ravi Shankar Ende Juni auf Kuba mit den Befehlshabern der FARC zusammentraf.

Ohne jegliche politische Agenda und als neutrale Figur mit dem einzigen Ziel, Frieden zu schaffen und die soziale Gerechtigkeit zwischen allen Parteien zu verbessern, führte der weltbekannte Inder in Havanna intensive Friedensgespräche mit dem Anführer einer Delegation des Volksheers der FARC (FARC-EP), Iván Márquez. Wieder und wieder drängte Gurudev Sri Sri Ravi Shankar die Guerillagruppe dazu, sich das gandhische Prinzip der Gewaltlosigkeit zu eigen zu machen.

Am 28. Juni 2015 gaben die Befehlshaber der FARC zusammen mit Gurudev Sri Sri Ravi Shankar eine Pressekonferenz, in der sie erklärten, dass sie das gandhische Prinzip der Gewaltlosigkeit mit dem Ziel sozialer Gerechtigkeit für sich übernehmen würden. Eine einseitige Feuerpause mit Beginn am 20. Juli 2015 wurde erklärt. Mit diesem Statement verband die FARC außerdem den Wunsch nach einer dauerhaften Feuerpause.

Zum ersten Mal vermittelte ein spiritueller Lehrer wie Gurudev Sri Sri Ravi Shankar im kolumbianischen Krieg. Dieser Triumph schürt die Hoffnung, dass auch andere Konflikte auf der Welt jenseits der politischen Agenda gelöst werden können. Es heißt, dass der Schlüssel zum Durchbruch in Shankars Fähigkeit liegt, Vertrauen zu schaffen und die Bedürfnisse und Bedenken der FARC-Rebellen Ernst zu nehmen.

Die Worte der Friedensdelegation der FARC-EP in Richtung Gurudev Sri Sri Ravi Shankar unterstreichen die Tatsache, dass eine Veränderung auf individueller Ebene die Basis für eine Veränderung in der Gesellschaft ist. Sie sagten:

„Die Wahrheit hat eine heilende und stärkende Wirkung, wenn sie rein und klar formuliert wird. Sie hat dann auch genügend Kraft, gewisse Verhaltensweisen 'rechtskräftig' werden zu lassen. Wir stimmen mit dem spirituellen Meister  Gurudev Sri Sri Ravi Shankar insofern überein, als wir letzten Endes alle Opfer sind. Gehen wir von diesem Standpunkt aus, können wir die Fesseln der Vergangenheit loslassen und damit auch eine traurige Geschichte der Gewalt, die sich nicht wiederholen darf. Denn die Gesellschaft sagt „niemals wieder“. Wir wollen Fortschritte in den Friedensgesprächen in Havanna, und zwar im Rahmen einer Feuerpause, die uns weitere Opfer erspart und uns erlaubt, in Ruhe und ohne Gewehrsalven zu verhandeln. Wir hoffen, dass die Kolumbianer das gandhische Prinzip der Gewaltlosigkeit bald für sich umsetzen.

Wir schätzen Gurudev Sri Sri Ravi Shankars Bemühungen in Lateinamerika. Die Zeit für Veränderung und gewaltloses Handeln in Kolumbien ist jetzt. Die internationale Gemeinschaft muss Gurudev Sri Sri Ravi Shankar und seine Fähigkeit anerkennen, Frieden in die gewalttätigsten Regionen der Welt zu bringen. Wir müssen ihn als ein Werkzeug sehen und nutzen, wenn es darum geht, Frieden und soziale Gerechtigkeit zu stiften, um global Gewalt und Konflikte zu beenden.“

Gurudev Sri Sri Ravi Shankars einzigartiger Beitrag zu gesellschaftlichem Wohlergehen und inklusivem Wachstum wird auch vom Europäischen Parlament hoch geschätzt. Dort nimmt er regelmäßig an Sitzungen des World Forum for Ethics in Business (WFEB) teil, einer Organisation, deren Mitbegründer er ist.

Sein Ziel, Menschen rund um den Globus Freude zu vermitteln, Stress abzubauen und Führungskräfte heranzuziehen, die menschliche Werte und ethische Prinzipien leben, stärkt das Potenzial von Mensch und Gesellschaft.

Wir sollten dem kolumbianischen Beispiel folgen und nach alternativen Wegen suchen, um in Konflikten zu verhandeln und diese zu lösen. So wird nachhaltiger Friede Wirklichkeit, und der Wohlstand von Gesellschaften wächst. Möge dieses Beispiel eine neue Ära in der Friedensarbeit einläuten!


Weitere Informationen zu Gurudev Sri Sri Ravi Shankar und seiner Friedensarbeit finden Sie unter www.srisriravishankar.org.