Meditation: Fragen und Antworten/Teil 1

12 Nov 2012 Turkey

F.: Was ist Meditation?
Gurudev:
Meditation ist, wenn der Geist sich im gegenwärtigen Augenblick befindet, wenn er wach und frei von Erregung, Zögern und Antizipation ist. Meditation ist dann, wenn der Geist zu Nicht-Geist geworden und zurück zu seiner Quelle gelangt ist.
Ruhe in dieser angenehmen, ruhigen und friedlichen Tiefe deines Selbst. Das ist unermesslich kostbar und wertvoll.
In der Meditation wird der Geist zurück zu seiner Quelle gebracht.
Der erste Schritt besteht darin, sich zu entspannen, und der letzte Schritt besteht ebenfalls darin, sich zu entspannen.
Meditation bedeutet nicht, irgendwohin zu gehen. Es bedeutet, tief ins Innere einzutauchen.

F.: Was sind die Vorteile der Meditation?
Gurudev:
Deine Gesundheit wird besser. Du bekommst zum Beispiel keinen hohen Blutdruck.
Der Geist wird klarer, die Intuition entwickelt sich, Hindernisse und negative Beeinflussungen, die auf die Planeten zurückgehen, werden neutralisiert, und die Probleme werden kleiner, bevor sie dich erreichen.
Es gibt viele Vorteile, wie zum Beispiel Frieden im Geist oder Zufriedenheit.

F.: Woran erkennt man Fortschritte bei der Meditation?
Gurudev:
Es ist genau wie bei der Natur: Wenn sie stabil ist, besteht ein gewisser Frieden. Meditation kann dann geschehen, wenn Harmonie in der Natur herrscht und Harmonie in deinen Sinnen besteht. Wenn dein Geist überall umherwandert, befindet er sich nicht in einem meditativen Zustand. Wenn du meditierst, sind deine Sinne ausgeglichen, deine Seele wird ebenfalls friedlich, dein ganzes Sein und dein innerer Geist werden stabil.

F.: Wie kann man die Erfahrungen bei der Meditation verbessern?
Gurudev:
Wenn du keine guten Erfahrungen bei der Meditation machst, solltest du mehr Seva machen. Du erwirbst dir dadurch Verdienste, und deine Meditation wird tiefer. Wenn durch dein Seva jemandem eine gewisse Entlastung oder Freiheit zuteilwerden, kommen dadurch gute Schwingungen und Segnungen zu dir.
Seva bringt Verdienste. Verdienste erlauben dir, tief in die Meditation einzutauchen. Die Meditation bringt dein Lächeln zurück.

F.: Wie lange sollte man täglich meditieren? Kann es auch zu viel sein?
Gurudev:
Weißt du, nach einiger Zeit kommst du automatisch aus der Meditation heraus, weil so etwas wie eine Sicherung vorhanden ist.
Du kannst auch nicht fünfzehn Stunden am Tag schlafen. Du schläfst während sechs Stunden und wachst auf, wenn du genügend Ruhe gefunden hast. Und so gibt es eine biologische Uhr in uns, die uns aus der Meditation herausführt. Du solltest dich also nicht zur Meditation zwingen.
Ich würde zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten täglich empfehlen, das sollte reichen. Du kannst es zwei oder dreimal tun, nicht mehr. Das wird dir gut tun.

F.: Meditation beruhigt den Geist. Es fühlt sich gut an. In unserem täglichen Leben müssen wir uns jedoch mit den verschiedensten weltlichen Dingen auseinandersetzen. Wie können wir das mit demselben ruhigen Geist bewältigen, ohne uns zu ärgern oder beunruhigt zu sein?
Gurudev:
Am Morgen duschst du, um den Körper zu reinigen. Danach folgen all deine täglichen Aktivitäten. Es ist nicht notwendig, dass du im Laufe des Tages immer wieder duschst.
Bei der Meditation ist es genauso. Du meditierst, beruhigst deinen Geist und wendest dich dann deinen anderen Aktivitäten zu.
Es ist nicht einfach, ungestört zu bleiben, aber es wird geschehen, wenn du deine Übungen regelmäßig machst.
Dann wird es einfach.

F.: Warum ist Meditation so langweilig?
Gurudev:
Sie mag zu Beginn langweilig sein, aber das wird sich ändern. Bleib dran! Mach einen Schritt nach dem anderen!
Meditation bedeutet, in sich selbst zu ruhen.
Du wirst vom demjenigen, der gesehen wird, zu demjenigen, der sieht.

F.: Gibt es eine höchste Begrenzung, wenn es darum geht, wie viel wir meditieren können?
Gurudev:
Meditiere nur so viel wie nötig. Meditation ist wie ein Bad. Sie ist notwendig, um den Geist zu reinigen.

F.: Ich habe vor so vielen Dingen Angst, besonders vor dem Tod. Wie kann man Angst überwinden?
Gurudev:
Durch Meditation und Wissen. Das sind die einzigen beiden Dinge, die dir dabei helfen können, diese Angst zu überwinden.

F.: Guruji, mein Geist wandert überall umher. Wie soll ich da meditieren?
Gurudev:
Nimm einen Stock und laufe deinem Geist hinterher. Beobachte, wo er hingeht. Jage ihn immer weiter, bis dein Geist so müde wird, dass er kommt und zu deinen Füssen niederfällt.
Maharshi Patanjali legte uns nahe, über alles zu meditieren, über die Elemente und über die Rishis, die das Verlangen hinter sich gelassen hätten. Wenn du über die Rishis meditierst, die kein Verlangen mehr kennen, dann tauchst du in die Meditation ein.
Das geschieht auch, wenn du am Satsang teilnimmst. Nicht aber dann, wenn du nicht mit hundert Prozent dabei bist, wenn du an die Decke und überallhin schaust.
Du musst selbst Interesse mitbringen. Du musst selbst den Nektar mitbringen. Wenn er schon da ist, musst du denjenigen sehen, der dafür verantwortlich ist, denjenigen, der dafür sorgt, dass der Nektar vorhanden ist.
Ich sage dir, du musst nichts tun, alles brennt für dich, und du musst gar nichts anzünden.
Warum brauchst du noch einen Wasserhahn und eine Dusche, wenn du in den Ganges eintauchst?
Strenge dich nicht an. Wisse, dass du nichts bist und nichts willst. Denke aber auch nicht unaufhörlich darüber nach.

F.: Worin unterscheiden sich Schlaf und Meditation?
Gurudev:
Schlaf ist horizontal, Meditation ist vertikal. Für den Moment solltest du nur so weit darüber nachdenken. Wenn du morgen meditierst, solltest du gar nicht darüber nachdenken.
Sonst wirst du weder meditieren noch schlafen können.

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