Was ist Swadharma?

7 Jun 2013 Turkey

Bangalore, India

F.: Gurudev was ist Swadharma, und wie kann ich herausfinden, was mein Swadharma ist?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:
Swadharma ist das, was mit deiner Natur übereinstimmt. Es bedeutet, dass du in Übereinstimmung mit deinen Fähigkeiten und Talenten handelst, mit deiner Natur und den Dingen, für die du verantwortlich bist.
Jede Handlung, die bei dir keine Angst oder Unruhe hervorruft, ist Swadharma. Jede Handlung, zu der du dich verpflichtet fühlst, und die dich unruhig werden lässt, wenn du sie nicht vollbringst, ist Swadharma.
Wenn du unruhig wirst, wenn du keinen Alkohol trinkst, ist das jedoch etwas ganz anderes. Missverstehe es nicht!
Es ist nicht immer Swadharma, wenn du Unruhe verspürst. Unterlässt du es aber, dein Swadharma zu vollbringen, bewirkt das immer Unruhe in dir.
Deshalb heiĂźt es in der Bhagavad Gita: Swadharme nidhanam shreyah paradharmo bhayaavahah!
Wenn wir etwas ohne Authentizität tun, nur um uns bei jemandem aufzuspielen, empfinden wir Angst, weil eine solche Handlung nicht echt ist und nicht aus dem Herzen kommt. Tun wir jedoch etwas Authentisches aus dem Herzen, so kann keine Angst aufkommen.
Wenn jemand lügt, empfindet er irgendwo im Inneren mit Sicherheit Angst. Jemand, der die Wahrheit spricht, hat jedoch überhaupt keine Angst. Tatsächlich bringt es dir so viel Kraft, dich der Wahrheit zu verpflichten, nicht wahr? Das ist Swadharma. Wenn wir das befolgen, was auf natürliche Weise in unser Leben tritt, bringt uns das Fülle und Wohlstand. Wenn wir uns in Übereinstimmung mit unserer Natur verhalten, wachsen wir von innen.
Jede Handlung, die uns anhebt, ist unser Swadharma.
Dharma ist das, was Geist, Intellekt, Gedächtnis und unsere innere Seele in Harmonie zusammenhält. Wachstum geschieht, wenn wir unserem Swadharma folgen.

F.: Gurudev, in der Gita wird gesagt, Gott sei überall, aber wie kann man das im täglichen Leben praktisch erfahren?
Gurudev: Schau, es handelt sich hier um zwei Aspekte des Wissens. Erstens Bodha, das Wissen an sich, zweitens Vyavahara, das Befolgen des Wissens und die praktische Umsetzung davon.
Du weißt, dass in deinem Haus die Türen, Tische und Stühle aus Holz hergestellt worden sind. Trotzdem kann der Tisch nicht als Stuhl, und der Stuhl nicht als Türe verwendet werden, nicht wahr? Obwohl alle Gegenstände aus demselben Material – aus Holz – bestehen, können sie doch nicht beliebig ausgetauscht werden, weil sie sich in der Praxis unterscheiden und verschieden verwendet werden.
Genauso gibt es einen Gott, der sowohl in den jungen als auch in den älteren Menschen gegenwärtig ist. Die Art und Weise, wie du mit Menschen umgehst, muss sich dennoch von Mensch zu Mensch unterscheiden. Du kannst dich nicht jedem Menschen gegenüber gleich verhalten. Du solltest die Göttlichkeit in jedem Menschen und in allem um dich herum erkennen.
Wenn du dieses Wissen – Advaita – verstehst und in deinem Herzen behältst, wirst du stärker im Selbst gegründet sein. Nur dann wirst du zur Schlussfolgerung kommen, dass du jeden Menschen seiner eigenen Natur entsprechend behandeln musst, obwohl in jedem Menschen und in allem die gleiche Seele, das gleiche Bewusstsein vorhanden ist. Das bedeutet, dass du weise unterscheiden und gleichzeitig die Einheit in allem um dich herum sehen musst.

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