Drei Dinge, die den Geist beeinflussen

16 Jul 2013 Bad Antogast, Deutschland

 

Unser Geist wird von drei Dingen beeinflusst: Zeit, Ernährung und der Gesellschaft, mit der wir uns umgeben.

Zeit

In der Vergangenheit hast Du das sicher schon erlebt: Auch wenn alles in Ordnung ist, Du alles hast, was Du brauchst, jedoch nicht der richtige Zeitpunkt da ist, dann ist Dein Geist aufgewühlt, er fährt Achterbahn mit Dir.

Es ist die Zeit, die den Geist glücklich oder unglücklich, wütend und aufgebracht oder gefällig und mitfühlend macht. Zeit beeinflusst den Geist. Wie können wir diesen Einfluss minimieren? Indem wir das Mantra „Om Namah Shivaya“ chanten. Das Mantra hebt fast 99 % des negativen Einflusses der Planeten auf.

Wie weiß man, dass die Zeit nicht richtig ist? Mittels Jyotish oder Astrologie. „Jyoti“ bedeutet Licht. Jyotish heißt, das Licht verstehen oder erkennen. Licht, das das Licht versteht, ist Jyotish. Das, was die Natur unseres Lebens ausmacht. Alles im Universum ist miteinander verbunden. Der Mikrokosmos steht in Verbindung mit dem Makrokosmos.

Wie definierst Du Zeit? Was ist Zeit? Zeit ist Bewegung. Die Entfernung zwischen zwei Punkten oder Ereignissen nennt man Zeit. Die Bewegung der Himmelskörper determiniert Zeit. Die Erde, der Mond, die Sonne, alle Planeten bewegen sich. Welche Eigenschaft die Zeit hat, wird festgelegt durch die Bewegung der Planeten.

Wusstet Ihr alle, dass unser Geist und der Mond miteinander verbunden sind? Das ist der Grund dafür, warum jemand, der sich merkwürdig benimmt, auch als verrückt bezeichnet wird (Anmerkung: im Englischen hergeleitet vom Wort „lunatic“ für „Verrückter“; das Wort kommt vom lat. Begriff „luna“ für Mond).

Der Geist, der Mond und das Wasser sind miteinander verbunden. Rund 60–70 Prozent unseres Körpers bestehen aus Wasser. Der Mond beeinflusst die Flüssigkeiten im Körper, was wiederum eine Auswirkung auf den Geist hat.

Der Geist ist also verbunden mit den Flüssigkeiten im Körper. Weißt Du, was passiert, wenn Du einen oder zwei Tage kein Wasser trinkst? Du wirst verrückt. Es passiert etwas im Hirn, im Geist. Deshalb ist Wasser so wichtig.

Das Wasserelement steht in Verbindung mit dem Mond, was wiederum die Ursache für Ebbe und Flut ist. Das ist offensichtlich. Wir müssen nicht näher darauf eingehen, wie wichtig Wasser für die Menschen ist, und welche Beziehung zwischen Mond und Wasser besteht.

Gleichermaßen hat die Bewegung verschiedener Planeten im Tierkreis einen Einfluss auf den Geist. Zu einem anderen Zeitpunkt gehen wir näher darauf ein. Es ist faszinierend, wie der Mond alle zweieinhalb Tage von einer Konstellation zu einer anderen geht, und wie das den Geist und damit unsere Stimmung beeinflusst.

Es ist auch interessant zu wissen, wie der Saturn unser System beeinflusst. Der Planet benötigt zweieinhalb Jahre, um von einer Konstellation zur anderen zu wandern. Um einen ganzen Zyklus zu vollenden, braucht er 30 Jahre. Die Sonne bewegt sich jeden Monat, auch ihr Einfluss auf uns ist interessant.

Der Mars bewegt sich alle paar Tage. Merkur und Venus, all diese Planeten bewegen sich. Der langsamste ist mit zweieinhalb Jahren der Saturn. Der Mond ist der schnellste: Er bewegt sich alle zweieinhalb Tage. Es ist also die Bewegung der Planeten, und nicht die Planeten selbst, die unseren Geist beeinflusst.

Es ist die Qualität der Zeit, die den Geist glücklich oder unglücklich, wütend und aufgewühlt oder gefällig und mitfühlend macht. Zeit hat einen Einfluss auf den Geist, und Wissen über die Planeten heißt Jyotish.

Wie können wir den Einfluss der Zeit auf unseren Geist minimieren?

Indem wir „Om Namah Shivaya“ chanten. Das bringt fast 99 Prozent des negativen Einflusses der Planeten auf Null. Ein Prozent des Effekts mag bestehen bleiben, doch 90 bis 99 Prozent können eliminiert werden.

Neben dem Chanten von „Om Namah Shivaya“ gibt es noch andere Yagnas (rituelle Feuerzeremonien) und Pujas, also viele verschiedene Dinge, die die damaligen Menschen herausgefunden haben. Auch sie reduzieren den Einfluss der Planeten.

Wusstest Du schon, dass jeder Planet in Beziehung steht mit einem speziellen Getreide, einer speziellen Farbe, einer speziellen Blume, einem speziellen Holz, einem speziellen Baum und einem speziellen Tier oder Vogel? Makrokosmos und Mikrokosmos sind miteinander verbunden. Bei Yagnas werden diese verschiedenen Kräuter, Baumrinden, Wurzeln und Getreidekörner dem Feuer geopfert, während Mantras gechantet werden. Das wiederum hat einen heilenden Effekt, was den Einfluss der Planeten betrifft. Jedoch reicht es für uns völlig aus, „Om Namah Shivaya“ zu chanten. Das ist sehr einfach. Die Natur gibt uns sehr ausgefeilte und auch sehr einfache Dinge, die wir tun können. Der Einfluss der Zeit kann also durch Chanting, Meditation, Yoga und Pranayamas aufgehoben werden.

Ernährung

Was Du isst, hallt in Deinem System wider. Die Nahrung ist auch mit der Zeit verbunden, d. h. welche Nahrung Du in welcher Jahreszeit zu Dir nimmst. Im Sommer zum Beispiel, wenn der Pittalevel sowieso schon hoch ist, sollte man Nahrung zu sich nehmen, die das Pitta ausgleicht. Im Winter, wenn das Kapha hoch ist, ist Kapha produzierende Nahrung nicht gut für das System. Es gibt jede Menge Wissen über Nahrung und Heilkräuter, genannt Ayurveda.

Das, was Du isst, hallt in Deinem System wider. Es existiert großes Wissen über die Ernährung und Heilkräuter, genannt Ayurveda.

Heilkräuter haben viele positive Wirkungen, die das geistige und körperliche Wohlbefinden der Menschen verbessern können. Daher auch die Shanti-Mantras (Friedensmantras). Bei jedem Fest oder jeder vedischen Zeremonie wird „Om Dyau Shantir, Antarikshagwam Shantir“ gechantet, was soviel bedeutet, wie: Lass Frieden herrschen im Himmel, lass Frieden herrschen zwischen Himmel und Erde.

„Prithvi Shantir“, lass Frieden herrschen auf der Erde, lass Frieden herrschen im Wasser, lass keinen Tsunami oder irgendein ein anderes Desaster, verursacht durch Wasser, entstehen.

„Rapa Shantir, Oshadhaya Shantir“, lass die Kräuter uns Frieden bringen, lass die Kräuter, die uns Frieden bringen, wachsen. Mögen sie für Harmonie sorgen.

„Vanas Patayah Shantir“, lass die Bäume und den Wind, der von den Bäumen kommt, uns Frieden bringen. Lass keinen Waldbrand entstehen.

Auf allen Ebenen der Schöpfung um Frieden zu bitten, ist eine alte Praktik.

Weißt Du, wie Ayurveda entstanden ist? Vor langer Zeit versammelten sich 84.000 Rishis (heilige Männer) an einem Ort, genannt Naimisharanya in Uttar Pradesh, Zentralindien. Naimisharanya ist bekannt für seine Vielzahl an Heilkräutern. Dort wurde Ayurveda geboren. Die Rishis saßen dort, um zu meditieren und die Materia Medica „herunterzuladen“. Materia Medica ist der lateinische Begriff für den Wissenskörper über die therapeutischen Eigenschaften jeder Substanz, die zur Heilung verwendet wird.

Wenn jeder meditiert, sollte eine Person da sein, das aufzuschreiben, was gesagt wird. Daher kam die Frage auf, wer es aufschreiben würde, wer wach bleiben und alles niederschreiben würde. Rishi Bharadwaja erklärte sich dazu bereit, zu schreiben und nicht zu meditieren. Das ist wie beim Auto fahren. Der Fahrer ist wach, während alle anderen im Auto schlafen.

Also schlossen alle Rishis ihre Augen und begaben sich in tiefe Meditation. Sie begannen mit dem „Herunterladen“, indem sie sagten: „Dieses Kraut ist gut dafür, jenes Kraut ist gut dafür“ und so weiter. Auf diese Weise entstand Ayurveda, die erste Materia Medica.

Ayurveda ist bis zum heutigen Tag gültig und wirksam. Die Lehre wird die Medizin des 21. Jahrhunderts sein.

Es gab mal eine Bitte an mich, über den Einfluss von Heilkräutern zu sprechen. Ich sagte, Ihr könnt mir eine Liste der Heilkräuter geben, die wir haben, dann können wir darüber sprechen. Verschiedene Kräuter haben unterschiedliche Wirkungen auf den Körper.

Damals nutzten die Menschen spezielle Heilkräuter, die sie als heilig betrachteten, so zum Beispiel die Indianer, die Salbei und mehrere andere Kräuter als heilig verehrten. Sogar in Indien legt man, wenn man den Göttern im Tempel Speisen darbietet, ein Tulsi- oder Basilikumblatt oben drauf. Tatsächlich ist es so, dass die Speise nicht zu Prasad wird, wenn Du kein Tulsiblatt darauf legst. (Prasad bedeutet Darbietung an Gott.) Das kommt daher, dass Kräuter ihre je eigenen Schwingungen haben, sie haben einen Einfluss auf Körper und Geist.

Lasst uns jetzt über die Eigenschaften von ein paar Heilkräutern sprechen:

Triphala ist ein wunderbares Kraut. Es gleicht die drei Doshas im Körper aus. Gemäß Ayurveda wird unsere Grundkonstitution von drei Lebensenergien, genannt Doshas, regiert. Diese heißen Vata, Pitta und Kapha, sie kontrollieren die körperlichen Aktivitäten. Es ist gut, Triphala zwei- bis dreimal pro Woche zu nehmen.

Ashwagandha ist sehr gut für das Nervensystem.

Haritaki ist gut für die Reinigung und Verdauung. Es hindert den Körper daran, Fett anzusammeln. Es ist außerdem ein gutes Abführmittel. Hast Du zu viel oder etwas nicht so Gutes gegessen, dann entsteht Säure im Körper. Haritaki reinigt den Körper sehr gut.

Neem ist ein sehr gutes Antibiotikum, antivirale Medizin. Es ist eines der besten Antibiotika. Es stimuliert den Körper sehr gut und ist ein sehr gutes Tonikum. Du solltest Neem wenigstens ein paarmal im Jahr oder ein- bis zweimal im Monat ein bis zwei Tabletten nehmen. Neem ist ein gute Wahl, wenn es heißt, unfreundliche Bakterien und Viren zu eliminieren, die sich sonst in Deinem System einnisten.

Obwohl Neem sehr gut ist, sollte man es nicht exzessiv einnehmen. Auch während sehr heißer Jahreszeiten ist eine Einnahme nicht empfehlenswert. Nimmst Du Neem nicht mit ausreichend Wasser ein, dann kann es zu Kopfschmerzen kommen. Neem sollte vor den Mahlzeiten oder auf leeren Magen eingenommen werden. Findest Du, dass es heiß ist, solltest Du ein bisschen Milch zu Dir nehmen, um seinen Einfluss auszugleichen.

Neem ist auch ein sehr gutes Pestizid. Wann auch immer im Bangalore Ashram Insekten eine Pflanze befallen, sprühen wir nur ein wenig Neemwasser darauf, und sie wird wieder gesund.

Der Neembaum ist einer der heiligsten Bäume in Indien. In jedem Tempel der Göttin Devi findest Du einen Neembaum. Der Neembaum wird als Shakti, göttliche Kraft und Energie verehrt.

Tulsi ist Basilikum. Es hat das Vishnu Tattva (das Vishnu Prinzip) in sich, deshalb wird es auch Beschützer genannt. Es ist gut für Brust und Rachen.

Shatavari ist sehr gut für Frauen. Es hat eine gute, kühlende Funktion.

Yashtimadhu ist eine Lakritztablette. Diese ist gut gegen zu viel Magensäure. Nimm nicht die gängigen Magensäuretabletten, versuch es stattdessen mit Yashtimadhu. Es ist natürlich und hat nicht die Nebenwirkungen einer herkömmlichen Magentablette. Eine Yashtimadhutablette zu kauen, wirkt so beruhigend auf den Magen. Sie ist auch gut bei Husten und Erkältung. Yashtimadhu ist eine Medizin, die man immer bei sich haben sollte.

Brahmi ist gut fürs Hirn.

Amla ist Stachelbeere. Sie enthält Vitamin C.

All diese Kräuter sind sehr gut und lange erprobt.

Gesellschaft

Die Art von Gesellschaft, mit der wir uns umgeben, hat definitiv einen Einfluss auf den Geist.

So gehst Du mit einem Umfeld um, das Deine Energie herunterzieht:

Erst einmal achte darauf, dass Du eben nicht heruntergezogen wirst. Zweitens hebe Du die Energie Deines Umfeldes an. Und drittens, falls Du das nicht kannst, dann geh einfach.

Wie kann man die Art von Gesellschaft einschätzen?

Sitzt Du mit Leuten zusammen, teilst Dein Problem mit ihnen und gehst wieder in dem Gefühl, das Problem ist größer, als Du je gedacht hast, dann ist das keine gute Gesellschaft. Auf der anderen Seite kann es so sein, dass Du mit Leuten zusammensitzt, Dein Problem teilst und hinterher das Gefühl hast, Du hast gar kein Problem, Du hast Dich unnötigerweise aufgeregt, dann ist das ein sehr gutes Umfeld. Nach diesem Maßstab  solltest Du Deine Gesellschaft bemessen.

Gehst Du mit großer Begeisterung, einem positiven Gefühl nach Hause oder ist Dein Energielevel niedrig und Du fühlst Dich schlecht: Danach solltest Du Deine Gesellschaft bewerten.

Bist Du der Meinung, dass jemand Deine Energie ständig herunterzieht, dann musst Du ihn oder sie nicht meiden. Wisse nur darum, dass sie Deine Energie herunterziehen. Das nächste Mal, lass Dich einfach nicht herunterziehen, hebe vielmehr ihre Energie an.

Es gibt zwei Arten, mit Gesellschaft umzugehen, die Deine Energie herunterzieht:

  1. Hilf Menschen, aus ihrem Negativsyndrom herauszukommen. Zieht Dich die Gesellschaft Deines Partners oder Freundes herunter, und Du hast das Gefühl, Du willst sie meiden, dann denke darüber nach, wie viele Menschen Du meiden kannst. Das ist unmöglich! Stattdessen geh die Sache an, lehne es ab, heruntergezogen zu werden, und sage Dir vielmehr, dass Du die Energie Deines Umfeldes anheben willst. Du holst die Menschen aus ihrem Negativsyndrom heraus. Auf diese Weise beeinflusst Du sie, statt von ihnen beeinflusst zu werden. Das müssen wir tun.
  2. Erkenne die Menschen an, werte sie nicht. Niemand ist ausschließlich negativ. Werte eine Person nicht als ausschließlich negativ, das ist nicht möglich. In dem Fall vergleichst Du nur, das ist relativ. Manchmal sind sie negativ, manchmal positiv.

Achte also zunächst darauf, nicht heruntergezogen zu werden. Zweitens hebe die Energie Deines Umfeldes an. Falls Du das nicht kannst, dann geh einfach.

Die Gesellschaft, mit der wir uns umgeben, beeinflusst den Geist also auch.

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