Was tust du, wenn du an einen neuen Ort gehst? Du stellst dich vor. Du erzählst, wer du bist und woher du kommst, nicht wahr?
Lasst uns das von einer umfassenderen Perspektive aus betrachten. Wissen wir, wer wir sind, woher wir gekommen sind und wohin wir nach dieser kurzen Reise, die sich Leben nennt, hingehen werden?
Diese Halle hier wird vielleicht während weiteren dreihundert Jahren existieren. Aber keiner der Menschen, die in dieser Halle sitzen, wird so lange hier sein. Die Lebensdauer unseres physischen Körpers ist vergleichsweise kurz, wenn wir sie mit derjenigen der Materie um uns herum vergleichen.
Selbst die Kleidungsstücke, die du trägst, haben eine längere Lebenserwartung als der Körper, der sich in ihnen befindet. Verstehst du, was ich sagen möchte?
Richte deine Gedanken im Leben also immer wieder auf folgende Fragen: "Was ist mein Ursprung? Woher bin ich gekommen? Ich bin seit so vielen Jahren hier, wo aber war ich davor? Habe ich vorher überhaupt existiert?"
Vergiss all die Bücher und Philosophien und stelle dir nur die Frage nach deinem Ursprung, die Frage, woher du gekommen bist. Du musst dir nur diese eine Frage stellen, sonst nichts! Die Frage sollte jedoch echt sein, sie sollte aus dem Inneren kommen und nicht deshalb gestellt werden, weil ich es dir gesagt habe.
Die Antwort, die du darauf erhältst, könnte anregend, überwältigend oder auch völlig verwirrend sein! Ich sage dir, alle drei Reaktionen sind gut.
Solche Nachforschungen sind ein Zeichen von Intelligenz.
Wenn wir als Kinder mit unseren Eltern in den Park gingen, erinnere ich mich daran, wie meine Schwester und ich fragten, woher die Wolken kämen. Sie hatten in der Regel keine Antwort darauf. Wir fragten auch, wohin die Wolken gingen, weil wir sahen, dass sie sich bewegten.
Es gibt einen natürlichen Instinkt in jedem Kind, wissen zu wollen. Im Alter von drei Jahren fangen wir an, Fragen zu stellen. Diese Fragen zeigen die Existenz einer Fähigkeit - des sogenannten Intellekts - an. Wir sollten Kinder nicht davon abhalten, Fragen zu stellen, sondern sie dazu ermutigen, noch mehr Fragen zu stellen.
Oft sind Kinder schon damit zufrieden, ihre Fragen nur stellen zu können. Es spielt keine Rolle, was du ihnen antwortest.
Wenn Kinder Geschwister bekommen, fragen sie ihre Mutter, woher das Baby komme. Im Westen erklärt man ihnen, der Storch habe das Kind gebracht, und in anderen Kulturen werden andere Erklärungen abgegeben. Was auch immer die Eltern sagen, das Kind scheint zufrieden damit zu sein.
Tatsächlich versucht jedes Kind, deine Intelligenz, deinen gesunden Menschenverstand und dein Wissen zu testen.
Wir müssen diesen Forschergeist, mit dem wir geboren wurden, aufrechterhalten und fördern. Das macht Spiritualität und auch Wissenschaft aus.
In der Wissenschaft fragst du: "Was ist das? Wie ist das geschehen?" Und in der Spiritualität fragst du: "Wer bin ich? Wo bin ich hergekommen?"
Kein Wissen ist vollständig ohne Subjekt und Objekt.
Nimm einmal an, du trägst eine Brille mit gelben Gläsern. Durch diese Brille wirst du alles gelb sehen. Dennoch kannst du nicht behaupten, alles sei gelb. Du musst dir bewusst sein, welche Art von Brillengläsern du gerade trägst. Das ist subjektives Wissen.
Die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt ist so intensiv, dass sie nicht ohne einander existieren können. Das ist Wissen.
Wissenschaft ohne spirituelle Suche ist unvollständig, und spirituelle Suche kann ohne einen wissenschaftlichen Anteil keinen Fortschrit aufweisen. Der wissenschaftliche Charakter ist die Basis der spirituellen Suche. Weisheit ist also, sowohl die Spiritualität als auch die Wissenschaft zu verstehen.
Wir wollen nochmals die Frage "Woher komme ich?" aufgreifen. Hast du jemals darüber nachgedacht? Wo hast du gelebt, bevor du hierhergekommen bist?
Das ist eine Reise in mystische Bereiche, die so real werden kann, als würdest du zu einem Freund sprechen.
Ich sage dir, wir sollten diese Welt nicht verlassen, ohne herauszufinden, wer wir sind und woher wir kommen. Das ist sehr wichtig. Dieser Forschergeist hebt uns in eine andere Dimension, die frei von Depressionen, Sorgen und jeder Art von mentalem Mangel ist.
Nebeneffekte einer wahrer spirituellen Suche sind Zufriedenheit, Vertrauen und Intuition.
Gibt es jemanden, der diese drei Dinge nicht haben möchte? Jedermann, der diese drei Dinge nicht möchte, kann sich von jeder Art von spiritueller Suche oder spiritueller Praxis fernhalten.
Mystik und Spiritualität haben damit zu tun, das Leben von einem umfassenderen Blickwinkel aus zu betrachten. Mystik bedeutet nicht, irgendwelche merkwürdigen Dinge zu tun, wie durch das Feuer zu gehen oder auf einem Bein zu stehen. Du musst nichts davon tun, sondern lediglich nach der Quelle suchen.
Gestern fragte mich jemand, wo die Gedanken herkämen. Ich fragte ihn: "Kommen Gedanken zu dir?" Er bejahte es.
Ich antwortete ihm: "Finde es heraus! Es liegt in deiner Reichweite."
Die Frage nach deinem Ursprung sollte dir keine Ruhe lassen. Sie ist ein Zeichen von Intelligenz. Es heißt, das erste Anzeichen für Intelligenz sei, wenn jemand sich Fragen über seinen Ursprung stelle. Das zweite Zeichen für Intelligenz ist, nichts zu sagen, bis eine Frage gestellt wird. Das betrifft natürlich Zeiten, wenn du in Schwierigkeiten bist. Hast du ein Problem, so ist es besser zu schweigen als zu reden.
Wir stellen den anderen dauernd sinnlose Fragen. Jemand ist krank und befindet sich im Krankenhaus, und wir fragen ihn, wie es ihm gehe.
Er antwortet darauf, es gehe ihm gut. Warum ist er dann im Krankenhaus, wenn es ihm gut geht?
Es wie bei einem Automaten, bei dem man eine Münze einwirft, und etwas herauskommt. Bei unseren Fragen und Erkundigungen verhält es sich genauso. Solche Fragen und Antworten haben wenig Bedeutung. Die wahre Frage ist die Frage nach unserem Ursprung. Sie bringt uns in eine andere Dimension der Existenz, wo wir uns in kürzester Zeit von Depressionen befreien können.
Das Leben ist großartig und nicht auf eine bestimmte Rolle begrenzt, die du hier mit ein paar Leuten um dich herum spielst. Mein Lieber, du bist so viel mehr als das!